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Lacrimosa ist eine Band, die lyrische Texte in deutscher Sprache mit Rock- und Orchestermusik verbindet. Der Wahlschweizer Tilo Wolff (*1972) gründete Lacrimosa 1990. Seitdem hat die Band elf Studioalben veröffentlicht. Der Begriff „Lacrimosa“ setzt sich zusammen aus den lateinischen Wörtern lacrimae und mosa und bedeutet „fließende Träne“. Lacrimosa ist aber auch der Namen des letzten unvollendeten Requiems Mozarts.
Welchen Musikstil spielen Lacrimosa?
Lacrimosa bezeichnen ihre Musik selbst als deutschsprachigen Alternative Rock oder Sinfonischen Metal. Sie gehören zu der Neuen Deutschen Todeskunst, kurz NDT, die Anfang der 1990er Jahre entstand und eine deutschsprachige Musikströmung im Gothic- und Dark-Wave-Umfeld ist.
„Tilo Wolff“ von Merklina – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.
Andere Bands aus dem NDT-Bereich sind:
- Das Ich
- Goethes Erben
- Relatives Menschsein.
Die Musik von Lacrimosa ist von Beginn an gekennzeichnet von klassisch angehauchten, schwermütigen Melodien in Verbindung mit dem tragendem Gesang Wolffs und seinen poetischen Texten.
Neben E-Gitarren gehören auch Violine, Trompete und andere klassische Instrumente zur Besetzung. Die musikalische Entwicklung hat im Laufe der Jahre auch zu Veränderungen in der Instrumentierung geführt.
Welche Besetzung haben Lacrimosa?
Lacrimosa entstand 1990 als Projekt des gebürtigen Frankfurters Tilo Wolff, der selbst Klavier spielt. Er absolvierte zudem eine klassische Ausbildung am Flügelhorn und an der Trompete.
Seit 1994 zählt auch die Finnin Anne Nurmi (*1968), Keyboarderin und Sängerin der finnischen Gothic-Rock-Band Two Witches, als festes Mitglied zur Band. Sie steuert seitdem auch eigene Lieder in finnischer und englischer Sprache bei. Lacrimosa arbeiten auf ihren Alben mit zahlreichen musikalischen Gästen zusammen, darunter die Hard-Rocker und Metal-Musiker Mille Petrozza von der Band Kreator und Stefan Schwarzmann von Accept. Es gab zudem Kooperationen mit verschiedenen Sinfonieorchestern, wie etwa dem London Symphony Orchestra und dem Deutschen Filmorchester Babelsberg.
Welche Alben haben Lacrimosa veröffentlicht?
Lacrimosa haben seit 1991 elf Studioalben veröffentlicht. Auf dem Debüt „Angst“ dominieren noch minimalistische elektronische Klänge. Den ersten Erfolg in den deutschen Charts feierte die Band 1995 mit „Inferno“ (Platz 81). Am erfolgreichsten war 1999 „Elodia“, das bis auf Rang 12 kletterte. Mit dem Album „Sehnsucht“ von 2009 gelang sogar der Einzug in die mexikanischen Charts. Lacrimosa können diverse Top-Platzierungen in den Hitlisten von mehr als 25 Ländern weltweit vorweisen.
Studioalben von Lacrimosa:
- Angst (1991)
- Einsamkeit (1992)
- Satura (1993)
- Inferno (1995)
- Stille (1997)
- Elodia (1999)
- Fassade (2001)
- Echos (2003)
- Lichtgestalt (2005)
- Sehnsucht (2009)
- Revolution (2012)
Dazu veröffentlichten Lacrimosa noch drei Livealben:
- Live (1998)
- Lichtjahre (2007)
- Live in Mexiko City (2014)
und zwei Compilations:
- Vintage Classix (2007)
- Schattenspiel (2010).
Lacrimosa brachten insgesamt zehn Singles auf den Markt. „Stolzes Herz“ vom Album „Stille“ erreichte 1996 Platz neun der deutschen Charts.
Singles von Lacrimosa:
- Schakal (1994)
- Stolzes Herz (1996)
- Alleine zu zweit (1999)
- Der Morgen danach (2001)
- Durch Nacht und Flut (2002)
- Durch Nacht und Flut (Special Edition, 2002)
- The Party is Over (2005)
- I Lost my Star (2009)
- Feuer (2009)
- Mandira Nabula (2009)
Die Videografie umfasst fünf Werke:
- The Clips 1993 – 1995 (1995)
- The Silent Clips (1997)
- The Live History (2000)
- Musikkurzfilme (2005)
- Lichtjahre (2007)
Welche musikalischen Nebenprojekte existieren von Lacrimosa?
Seit 2004 betreibt Tilo Wolff zudem noch ein Nebenprojekt namens Snakeskin. Snakeskin beinhaltet die gleichen Gefühle und Emotionen, ist jedoch durch den Elektro-Sound musikalisch nicht mit Lacrimosa zu vergleichen. 2004 kam auch das Debütalbum „Music for the Lost“ auf den Markt. Tilo Wolffs Stimme klingt auf der zweiten Veröffentlichung „Canta Tronic“ von 2006 verfremdet und verzerrt. Unterstützung erhält er durch die Opernsängerin Kerstin Doelle.
Ende des Jahres 2005 hat Wolff ein Duett für Joachim Witts Album „Bayreuth III“ geschrieben: „Abendrot“.
Anne Nivyeska Nurmi, die seit 1994 fester Bestandteil von Lacrimosa ist, sang in jungen Jahren im Kirchenchor und fing an, Keyboard zu spielen. 1987 gründete sie die Band Noidat (finnisch: Hexen). 1989 erfolgte die Umbenennung in Two Witches. Nurmi schrieb fortan nur noch englische Texte. 1993 tourten Two Witches als Vorgruppe von Lacrimosa. Dabei lernte sie auch Tilo Wolff kennen. Dieser zeigte sich begeistert von ihrer Stimme. Seitdem arbeiten Nurmi und Wolff bei Lacrimosa zusammen.
Trivia über Lacrimosa
Lacrimosa veröffentlichen auf dem von Tilo Wolff gegründeten Label „Hall of Sermon“. Dort bringt er auch die Alben seines Nebenprojektes Snakeskin heraus. Labelkollegen sind u.a.:
- Love Like Blood
- Girls Under Glass
- Artrosis
- The Gallery
- Dreams Of Sanity
Von 2007 bis 2010 war Wolff neben Eric Burton Manager der Band Cinema Bizarre, einer ehemaligen deutschen Glam-Pop-/Rockband. Er tritt zudem europaweit als DJ auf verschiedenen Musikfestivals auf.
1996 erhält Tilo Wolff vom Zillo-Magazin den „Alternative Rock Music Award“.
Wiki Page: http://de.wikipedia.org/wiki/Lacrimosa