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Freudiana ist ein Konzeptalbum und Musical des schottischen Musikers und Produzenten Eric Woolfson. Das Album kam am 11. Oktober 1990 auf den Markt, die Weltpremiere des Musicals fand am 19. Dezember 1990 im Theater an der Wien (Österreich) unter der Regie von Peter Weck statt. An der Entstehung des Freudiana-Albums war auch der englische Musiker und Produzent Alan Parsons beteiligt. Der britische Kulturmanager Brian Brolly half bei der Umsetzung als Bühnenwerk.
Es existieren zwei Veröffentlichungen von Freudiana: Auf dem englischsprachigen „White Album“ interpretieren bekannte Sänger die Lieder im Studio, auf dem deutschsprachigen „Black Album“ dagegen Darsteller des Musicals live auf der Bühne des Theater an der Wien ohne Publikum. Die farbliche Einstufung der Freudiana-Alben basiert auf der Gestaltung der Vorderseite des Covers.
Inhalt und Thema von Freudiana
Der US-Amerikaner Erik befindet sich mit einer Touristengruppe „Europa in 14 Tagen“ im Londoner Sigmund-Freud-Museum. Erik verläuft sich während der Führung, legt sich auf der berühmten Couch des Wiener Neurologen und Psychoanalytikers schlafen und wird versehentlich eingeschlossen. In seinen Träumen erscheinen einige berühmte Fälle aus Sigmund Freuds Praxis, darunter der Rattenmann und der Wolfsmann. Das von Erik heimlich begehrte Mädchen aus der Reisegruppe nimmt in seinen Träumen als Dora Gestalt an. Langsam erkennt er seine persönlichen Probleme in den verschiedenen Fällen Sigmund Freuds wieder. Erik riskiert den Gang in den Tunnel, ins ödipale Dreieck. Dort gelingt es ihm, sich von seinem übermächtigen Vater zu befreien. Die durch die Traumdeutung erlangten Erkenntnisse jener Nacht stärken sein Selbstbewusstsein. Am nächsten Morgen nimmt er seinen Mut zusammen und spricht das von ihm begehrte Mädchen „Dora“ an.
Fakten über das Freudiana-Album
Das Album Freudiana, später auch „White Album“ genannt, erschien am 11. Oktober 1990. Es enthält 18 Titel, die mit einer Ausnahme von Eric Woolfson geschrieben wurden:
- The Nirvana Principle
- Freudiana
- I Am a Mirror
- Little Hans
- Dora
- Funny You Should Say That
- You’re On Your Own
- Far Away From Home
- Let Yourself Go
- Beyond the Pleasure Principle
- The Ring
- Sects Therapy
- No One Can Love You Better Than Me
- Don’t Let the Moment Pass
- Upper Me
- Freudiana
- Destiny
- There But For the Grace of God
Alan Parsons ist verantwortlich für den Titel „Beyond the Pleasure Principle“.
Die Aufnahmen zu dem Album stammen aus dem Jahr 1989. Erschienen ist Freudiana bei EMI. An der Entstehung des Albums waren neben Woolfson und Parsons auch Leo Sayer, The Flying Pickets, Kiki Dee, Marti Webb, Eric Stewart, Frankie Howerd und Gary Howard sowie die Alan-Parsons-Project-Mitglieder Chris Rainbow, John Miles und Graham Dye beteiligt. Alan Parsons fungierte auch als Produzent des Albums.
Fakten über das Freudiana-Musical
Die Weltpremiere des Musicals fand am 19. Dezember 1990 im Theater an der Wien (Österreich) unter der Regie von Peter Weck statt. Weck ist ein österreichischer Bühnen- und Filmschauspieler, der auch als Regisseur, Theaterproduzent und Theaterintendant tätig war. In den 1950er und 1960er Jahren erlangte er Popularität als Darsteller in Unterhaltungsfilmen. Einem größeren Publikum ist er bekannt in seiner Rolle als Vater in der Fernsehserie „Ich heirate eine Familie“, die erstmals in den 1980er Jahren ausgestrahlt wurde. Als Intendant in Wien brachte er unter anderem die Musicals „Cats“ und „Das Phantom der Oper“ zur deutschsprachigen Erstaufführung.
Die Rolle des Erik übernahmen Ulrich Tukur und Kai Peterson, und in der zweiten Spielserie Jacques Breuer und Kai Peterson. Auf dem deutschsprachigen Album, dem „Black Album“, das 1990 live auf der Bühne in Wien ohne Publikum eingespielt wurde, sang Kai Peterson die Rolle des Erik.
Das Freudiana-Musical ist ein Zweiakter in 24 Szenen. Der Schweizer Heinz Spoerli ist für die Choreographie verantwortlich, als Dirigent wirkte der Lübecker Caspar Richter.
Bis zum 18. April 1992 sahen das Musical 320.000 Besucher in 380 Vorstellungen. Die deutschen Liedtexte stammen von Lida Winiewicz und Brian Brolly.
Infos über die Freudiana-Komponisten Eric Woolfson und Alan Parsons
Eric Woolfson (1945 – 2009) und Alan Parsons (*1948) sind Gründungsmitglieder der Progressive-Rock-Band The Alan Parsons Project. Zwischen 1976 und 1987 veröffentlichten sie zehn Alben, die besonders in Deutschland sehr erfolgreich waren. In den USA erreichte „Eye in the Sky“ 1982 Platz 9 in den Charts.
Alben des Alan Parsons Project:
- Tales of Mystery and Imagination (1976)
- I Robot (1977)
- Pyramid (1978)
- Eve (1979)
- The Turn of a Friendly Card (1980)
- Eye in the Sky (1982)
- Ammonia Avenue (1984)
- Vulture Culture (1984)
- Stereotomy (1985)
- Gaudi (1987)
Die erfolgreichste Single war vom gleichnamigen Album „Eye in the Sky“, das 1982 in Kanada auf Platz 1 kletterte und in den USA auf Rang 3. In Deutschland reichte es zudem für „Lucifer“ (1979/8), das zur Titelmelodie des deutschen Fernsehmagazins „Monitor“ wurde, und „Don’t Answer Me (1984/7) zu zwei weiteren Top-Ten-Platzierungen.
Freudiana war ursprünglich als neues Alan-Parsons-Project-Album vorgesehen, entwickelte sich jedoch zunehmend zu einem (Fast-)Solo-Werk Woolfsons. Nach dem Musical Freudiana gingen er und Parsons getrennte Wege. Woolfson schrieb weitere Musicals: Gaudi (1995) über Antonio Gaudi und Gambler (1996). Ein viertes Werk über das Leben des Schriftstellers Edgar Allan Poe erlebte seine Weltpremiere mit einem Konzert in den Londoner Abbey-Road-Studios im Jahre 2003. Im selben Jahr kam es als Album auf den Markt: „Poe: More Tales of Mystery and Imagination“. Es enthält einige, aber nicht alle Songs der Bühnenversion.
Seine letzte Veröffentlichung „Eric Woolfson sings The Alan Parsons Project That Never Was“ von 2009 enthält zehn Songs, die er für The Alan Parsons Project geschrieben hatte und die davor unveröffentlicht geblieben waren.
Woolfson verstarb am 2. Dezember 2009 im Alter von 64 Jahren an Krebs.
Alan Parsons arbeitete als Assistenz-Toningenieur bei den Aufnahmen der Beatles-Alben „Abbey Road“ (1969) und „Let It Be“ (1970). Außerdem war er Toningenieur des Pink-Floyd-Albums „Atom Heart Mother“ (1970) und feierte seinen Durchbruch als Toningenieur mit deren Album „The Dark Side of the Moon“ (1973).
Nach dem Ende von Alan Parsons Project arbeitete er solo weiter. Er veröffentlichte weitere Alben:
- Try Anything Once (1993)
- On Air (1996)
- The Time Machine (1999)
- A Valid Path (2004)
Wiki Page: http://de.wikipedia.org/wiki/Sigmund_Freud