Die Wurzeln des Notenschlüssels liegen im 11. Jahrhundert, als Guido von Arezzo das Liniensystem für die Notation erfa
Neben dem Violinschlüssel gibt es ferner den Alt-, Tenor-, und den Bassschlüssel Foto: Hans / pixabay

Notenschlüssel

Notenschlüssel (lat. clavis, ital. chiave) werden in der Musik dazu verwendet, im Notensystem zu bestimmen, welche Tonhöhe die fünf Notenlinien jeweils darstellen. Dazu besitzt jeder Notenschlüssel einen sogenannten Referenzton, von dessen Lage sich die anderen Töne ableiten. Die Bedeutung der Notenlinien wird somit erst durch den Schlüssel offenkundig. Unterschiedliche Notenschlüssel stehen für verschiedene Tonlagen, wobei ein spezieller Schlüssel jeweils für ein Instrument und eine Stimmlage immer zu bevorzugen ist bzw. am besten dafür geeignet ist.

Welche Formen von Notenschlüsseln gibt es?

Am bekanntesten und am häufigsten gebräuchlich ist der Violinschlüssel; er ist ein G-Schlüssel, d.h. das g‘ wird auf der zweiten Notenlinie (von unten) festgelegt. Der Violinschlüssel repräsentiert hohe Tonlagen, daher wird er bei Musikstücken für Frauenstimmen (Sopran und Mezzo-Sopran) angewendet. Im instrumentalen Bereich findet sich dieser Schlüssel bei Stücken für die Violine, hohen Blasinstrumenten (z.B. Trompete) und für die rechte Hand bei Tasteninstrumenten. Manchmal wird er auch bei Blasinstrumenten eingesetzt, die mit Sopraninstrumenten verwandt sind, etwa das Saxophon oder die Klarinette.

Der Altschlüssel, auch Bratschenschlüssel genannt, findet sich bei Musikstücken für die Viola (Bratsche) und für die Altposaune. Hier liegt das c‘ auf der dritten Notenlinie.

Das c‘ auf der vierten Linie hat der Tenorschlüssel, der für Abschnitte in höheren Tonlagen von tiefen Blas- und Streichinstrumenten Anwendung findet. Dazu zählen u.a. die Tenorposaune, das Fagott und das Violoncello.

Weit verbreitet ist außerdem der Bassschlüssel, der bei tiefen Männer- und teilweise auch Frauenstimmen sowie bei Bassinstrumenten wie Kontrabass, Bassposaune, Tuba, Baritonhorn und der Pauke benutzt wird. Bei Tasteninstrumenten findet sich der Bassschlüssel bei Notationen für die linke Hand – er ist gewissermaßen die Weiterführung des Violinschlüssels nach unten. Häufig wird beispielsweise bei Klavierstücken der Melodieverlauf im Violinschlüssel und die Begleitung dazu im Bassschlüssel dargestellt. Der Bassschlüssel ist ein F-Schlüssel, d.h. das kleine f ist auf der vierten Linie (von unten) festgesetzt.

Der bekannte Violinschlüssel wird vor allem bei höheren Tonlagen angewandt
Notenschlüssel dienen im Notensystem dazu, die Tonhöhe der Notenlinien zu bestimmen
Foto: günther gumhold / pixelio.de

Geschichte des Notenschlüssels

Erste Vorläufer des Notenschlüssels lassen sich bereits im 11. Jahrhundert finden, als um 1025 der Mönch und Musiktheoretiker Guido von Arezzo das Liniensystem für die Notation von Melodien schuf. Zunächst gab es allerdings nur vier statt der heute fünf gebräuchlichen Notenlinien. Auch das Aussehen der Notenschlüssel hat sich geändert.

Zunächst lagen diese Notenschlüssel im Bereich des menschlichen Stimmraumes. Als sich die Musik weiterentwickelte und man begann, Instrumentalstücke zu notieren, war ein neuer, höherer Schlüssel von Nöten. In diesem Zuge wurde etwa um 1200 der G-Schlüssel erfunden. Die heutige, geschwungene Gestalt des Violinschlüssels ging wohl durch die Weiterentwicklung alter Handschriften hervor, wo er neben der Bestimmung des Notensystems zusätzlich der Verzierung diente. Nach und nach setzte er sich als universeller Schlüssel für sämtliche hohe Tonlagen durch.

Teilweise gibt es auch Notationen mit acht oder noch mehr Notenlinien, meist auf alten Musikstücken für Tasteninstrumente, bei denen alle Schlüssel zugleich dargestellt werden. Allerdings hat sich diese Form des Notationssystems nicht durchgesetzt.

Die Wurzeln des Notenschlüssels liegen im 11. Jahrhundert, als Guido von Arezzo das Liniensystem für die Notation erfa
Neben dem Violinschlüssel gibt es ferner den Alt-, Tenor-, und den Bassschlüssel
Foto: Hans / pixabay

Schon gewusst? – Der Notenschlüssel

Es gibt auch Notenschlüssel, die auf einer anderen als der üblicherweise vorgesehenen Notenlinie liegen. Diese werden als Chiavetten bezeichnet. Die Hinauf- oder Hinabversetzung des Notenschlüssels wurde früher häufig vorgenommen, u.a. bei einigen Werken von Johann Sebastian Bach. So ging auch der heutige Bassschlüssel ursprünglich aus einer Chiavette des Baritonschlüssels hervor.

Soll die Tonhöhe um ein bestimmtes Intervall, meist eine Oktave, nach oben (höhere Tonlage) oder nach unten (tiefere Tonlage) verändert werden, notiert man eine kleingeschriebene „8“ über oder unter den Notenschlüssel, um den Einsatz von zusätzlichen Notenlinien zu umgehen.

Nicht immer wird das herkömmliche Notationssystem mit Notenschlüsseln verwendet. Im Bereich der Zupfinstrumente, insbesondere bei Gitarren, sind häufig sogenannte Tabulaturen im Einsatz, die den Notenschlüssel nicht benötigen, sondern mit anderen Schemata den Melodieverlauf notieren.

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