Der Kontrabass ist aus dem Sinfonieorchester nicht wegzudenken
Das größte und tiefste Streichinstrument ist der Kontrabass Foto: Henning Hraban Ramm / pixelio.de

Kontrabass

Der Kontrabass (auch Bassgeige oder Bass genannt) ist das größte und – wie sein Name verrät – tiefste Streichinstrument. Für ein Orchester-Ensemble ist dieses imposante Instrument unverzichtbar.

Wie ist ein Kontrabass aufgebaut?

Der Standard-Kontrabass besitzt vier Saiten, allerdings gibt es Varianten mit fünf Saiten, um den Umfang um einen tieferen Ton zu erweitern. Die Saiten sind in der Regel in Quarten (= Intervall, das vier Tonstufen umfasst) gestimmt, bei der Orchesterstimmung sind dies die Töne E, A, D und G. Meist handelt es sich um Stahlsaiten, allerdings sind auch Saiten aus Darm oder Kunststoff gebräuchlich.

Je nach baulicher Eigenart wird der Kontrabass der Familie der Violinen bzw. der Gamben (Schoßgeigen) zugeordnet. Die Anzahl der Saiten, die F-förmigen Schalllöcher, das bundlose Griffbrett, die Schnecke am Ende des Wirbelkastens und der gewölbte Geigenboden sprechen für die Zugehörigkeit zur Gruppe der Violinen. Die Stimmung der Saiten in Quartabständen, der flache Gambenboden und die abfallenden Schultern des Instruments sind hingegen für die Gambenfamilie typisch. Bei den Stimmwirbeln selbst handelt es sich im Gegensatz zu anderen Streichinstrumenten um metallische Schneckengetriebe. Beim Bau des Kontrabass wird die Körpergröße des Spielers berücksichtigt, es gibt sowohl Modelle für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene (Abmessungen zwischen 80 und 110 cm).

Der Kontrabass ist aus dem Sinfonieorchester nicht wegzudenken
Das größte und tiefste Streichinstrument ist der Kontrabass
Foto: Henning Hraban Ramm / pixelio.de

Wie wird ein Kontrabass gespielt?

Der Kontrabass kann wahlweise im Sitzen (dafür stehen speziell konstruierte Hochstühle zur Verfügung) oder Stehen gespielt werden. Wird der Kontrabass im Stehen betätigt, wird das Instrument durch einen höhenverstellbaren Standfuß an die Körpergröße des Spielers angepasst. Der Nachteil des Musizierens im Stehen ist vor allem die ungesunde Körperhaltung und die mangelnde Stabilität des Kontrabasses, die sich aus einer ergonomisch etwas besser angepassten Position ergibt.

Die Saiten können sowohl mit den Fingern der rechten Hand gezupft werden, aber auch mit einem Bogen gestrichen werden. Bei dem Bogen handelt es sich um einen mit Pferdehaaren bespannten Stab aus Hartholz, mit Hilfe dessen die Schwingung der Saite und damit der Ton erzeugt werden. Die Finger der linken Hand bestimmen durch ihre Position auf dem Griffbrett die Tonhöhe. Für ein Spiel in höheren Lagen kann ein spezieller Daumenaufsatz zur Anwendung kommen.

Sonderformen und Verwandte des Kontrabass

Violine, Viola (Bratsche) und Violoncello (kleine Bassgeige) sind innerhalb der Familie der Streichinstrumente nahe Verwandte des Kontrabass. Darüber hinaus gibt es Sonderformen des Basses. Im 19. Jahrhundert wurde der sogenannte Oktobass gebaut, welcher einem vergrößerten Kontrabass entsprach und etwa vier Meter hoch war. Er besaß lediglich drei Saiten, die nicht mit den Fingern sondern durch Pedale und Hebel betätigt wurden. Allerdings setze sich diese Form nie durch.

Seit den 1960er Jahren wird der E-Kontrabass gebaut; der wuchtige Korpus ist hier nicht mehr vorhanden oder stark verkleinert. Der Ton selbst kommt aus einem Bassverstärker. Er wurde u.a. aus funktionalen Gründen entwickelt, etwa um Transportprobleme zu verringern. Zudem lässt sich die Tonlautstärke bei diesem Modell besser regulieren.

Begleitet die Melodieinstrumente mit einer Basslinie: der Kontrabass
Der Kontrabass hat seinen festen Platz auch im Jazz, Rock’n’Roll und Rockabilly
Foto: Anna_Travel_Guru / pixabay

Bei welchen Musikstilen wird der Kontrabass eingesetzt?

Als klassisches Bassinstrument bildet der Kontrabass das musikalische Pendant für die Melodieinstrumente. Daher ist er aus dem Orchester-Ensemble nicht wegzudenken. Allerdings gibt es auch reine Solokonzerte für den Kontrabass. Sein Einsatzgebiet reicht von klassischen und modernen Stücken für das Sinfonieorchester bis hin zu Jazz, Rock’n’Roll und Rockabilly, wobei die musikalische Begleitung durch die abwechslungsreich gespielte Basslinie bestimmt wird.

Schon gewusst? – Das Kontrabass

Ebenso ungeklärt wie die genaue Familienzugehörigkeit des Kontrabasses ist das Vorgängerinstrument, auf das er sich zurückführen lässt. Unter anderem wird der Violone als Vorstufe des heutigen Kontrabass gehandelt. In der Wiener Klassik (ca. 1780-1827) waren Kontrabasse mit fünf Saiten und Bünden am Griffbrett verbreitet. Konzerte für den Kontrabass wurden u.a. von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart komponiert.