Wie hat sich der Musikgeschmack im Laufe der Zeit entwickelt?

Der Musikgeschmack hat sich mehrmals gedreht und gewendet, verändert und ausgefächert. Die Veränderungen sind nur schwer zu beschreiben, denn die Anzahl der Genres wird immer größer. Der allgemeine Trend ist es aber, dass jeder vom Mainstream abweichen will.

Der Musikgeschmack als Lifestyle

Kam man früher noch mit wenigen Musikstilen so wie Pop, Rock und Klassik klar, so muss man sich heute mit Begriffen wie Dubstepp, Post-Hardcore, Indierock, DnB, Progressive House, Acid Jazz und vielen, vielen mehr herumschlagen. Dahinter steckt nur noch der Gedanke so individuell zu sein wie möglich und etwas Eigenes auf die Beine gestellt zu haben. Meistens ist es nur eine Frage der Definition, aber die vielen Subkulturen, die ihre eigene Geschichte haben, sind stolz auf ihre Wurzeln und genauso stolz bezeichnen sie sich als Teil ihres Genres.

Explosion der Vielfalt

Den Anfang machte die Einführung von elektronischen Hilfsmitteln, um Musik zu machen. Die ersten Verstärker und E-Gitarren haben damals das Weltbild gekippt. Verzerrte Gitarrensounds sorgten damals für eine Welle der Euphorie in der ganzen Welt. Eine Tür zu bisher unbekannten Klängen wurde geöffnet und steht bis heute durch die Fortschritte in der Technik weiter offen denn je. Die Musik wird immer vielschichtiger und differenziert sich durch gewagte Experimente so weit vom gewohnten Klangbild, bis es zu einem neuen Subgenre wird. Ein großer Antrieb dafür ist die Tatsache, dass die Musikproduktion viel zugänglicher für die Allgemeinheit geworden ist. Man kann sogar als Einzelperson eine gesamte Band ohne zu großen Aufwand erzeugen, natürlich mit der Voraussetzung von musikalischem Talent. Die Klänge dazu kann man sich kaufen oder herunterladen, dann setzt man sich die Sounds einfach am Computer zusammen.

Bei einem groben Querschnitt durch die heute berühmtesten Songs kann man sagen, dass es einen großen Hang zu synthetisch erzeugter Musik gibt und man  sich immer weniger auf traditionelle Instrumente verlässt, auch wenn die Eingabegeräte immer noch stark an ihre Vorbilder erinnern.